Krippe, Babysitter, Nanny, Tagesmutter und Co.
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Von der klassischen KiTa bis hin zu Nannys und Leihomas oder -opas: Es gibt zahlreiche Betreuungsformen, die Dich in Deinem Alltag mit Kind unterstützen können. Doch welche Kinderbetreuung ist die richtige für eure Familie? Wir wollen Dir helfen, diese Frage zu beantworten. Daher stellen wir Dir in diesem Artikel die verschiedenen Formen vor und verraten Dir, wie Du einen Platz bekommst und wie hoch die Kosten sind.
Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung
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Während des ersten Lebensjahres : Anspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Kindertagesstätte (KiTa), bei einer Tagesmutter/einem Tagesvater, wenn beide Eltern arbeiten beziehungsweise sich noch in Ausbildung befinden oder arbeitssuchend sind, oder wenn die Förderung für die Entwicklung des Kindes notwendig ist.
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Ab dem ersten Geburtstag : Anspruch auf einen Betreuungsplatz in einer KiTa oder bei einer Tagesmutter/einem Tagesvater.
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Ab dem vollendeten dritten Lebensjahr bis zum Schuleintritt: Anspruch auf einen KiTa-Platz.
Möchtest Du, dass Dein Kind den ganzen Tag betreut wird oder nur für ein paar Stunden? Soll es eine Gruppe mit anderen Kindern sein oder eine individuelle Betreuung? Wo soll die Betreuung stattfinden? Diese und viele weitere Fragen beeinflussen, welche Betreuungsform für Dich und Deinen kleinen Entdecker die richtige ist. Die Entscheidung ist komplett individuell und von eurem Alltag und der Familiensituation abhängig. Dazu gehört auch die Entscheidung, ab wann Du Dein Kind in eine Betreuung geben möchtest. Höre auf Dein Bauchgefühl und schau, womit Du und Dein Kind euch am wohlsten fühlt. Lass Dich dabei nicht von Vergleichen mit anderen Eltern verunsichern - Du weißt am besten, was gut für Dich und Deine Familie ist.
Kindertagesstätte (KiTa)
Die Kindertagesstätte ist ein Überbegriff für Krippe (ab acht Wochen bis zum dritten Lebensjahr), Kindergarten (ab drei Jahren bis Schuleintritt) sowie Hort (Nachmittagsbetreuung für Schulkinder bis 12 Jahren). In der Krippe oder im Kindergarten kümmern sich pädagogische Fachkräfte entweder nur für einen Teil des Tages oder für den gesamten Tag um Deinen kleinen Entdecker. Die Betreuung findet dabei in einer Gruppe mit anderen Kindern im gleichen Alter statt - so kann Dein Kind die ersten Freundschaften knüpfen und mehr über soziale Interaktionen außerhalb seiner Familie lernen. Manchmal können die großen Betreuungsgruppen jedoch auch zum Nachteil werden, da so eine individuelle Förderung nur schwer möglich ist und einige Kinder mit dem Trubel um sie herum nicht gut zurechtkommen.
Allerdings werden in der KiTa neben der sozialen Kompetenz auch noch weitere wichtige Bereiche für die Entwicklung Deines Kindes wie Wahrnehmung , Kreativität, Sprache , Denken sowie Bewegung und Koordination gefördert. Das geschieht je nach pädagogischem Konzept zum Beispiel durch Spielen, einen geregelten Tagesablauf mit gemeinsamem Essen und Mittagsschlaf und spezielle Sprach-, Kunst- oder Waldprojekte.
Auch im Abnabelungsprozess spielt die KiTa eine wichtige Rolle: So kannst Du zum einen lernen, Dein Baby loszulassen und ebenso lernt Dein kleiner Entdecker, dass es nicht schlimm ist, von Dir getrennt zu sein - ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit .
Tagesmutter/Tagesvater
Die Tagesmutter oder der Tagesvater betreut maximal fünf Kinder und das in der Regel in den eigenen Räumlichkeiten. Das macht die Kindertagespflege besonders familiennah . Für Kinder unter drei Jahren ist diese Betreuungsform oft die empfohlene Alternative zur Krippe. Dein kleiner Entdecker hat in der Tagesmutter/dem Tagesvater eine verlässliche Bezugsperson und kann individuell gefördert werden. Auch die Kinder untereinander entwickeln meistens eine enge, fast geschwisterliche Bindung. Viele Eltern schätzen, dass sich durch die Kindertagespflege der Alltag leichter planen lässt, da die Abhol- und Bringzeiten flexibler als in den meisten KiTas gestaltet sind. Ein Nachteil bei dieser Form ist, dass bei Krankheit der Tagesmutter/des Tagesvaters die Betreuung komplett ausfällt und Du Dich womöglich kurzfristig um Ersatz kümmern musst.
Betriebliche Kinderbetreuung
Betriebskindergarten, eine betriebliche Kindertagespflege, eine Verbundtagesstätte oder Ferienbetreuung – auch für Unternehmen oder Universitäten gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie sie ihren Arbeitnehmern beziehungsweise Studierenden oder Angestellten bei der Kinderbetreuung unterstützen können. Das ist dabei nicht nur gut fürs Image, sondern auch Du hast einige Vorteile bei einem betrieblichen Betreuungsplatz: Oftmals bekommst Du leichter einen Platz als in einer öffentlichen KiTa, da Dein Arbeitgeber rechtzeitig das Platzangebot in der KiTa aufstocken kann. Außerdem sind die Betreuungszeiten in der Regel an Deine Arbeitszeiten angepasst, sodass Du wieder in den Job starten kannst, während Dein kleiner Entdecker von pädagogischen Fachkräften betreut wird und mit anderen Kindern spielen kann. Und praktisch ist natürlich auch, dass Du Dir den extra Weg zur KiTa sparst und mit Deinem kleinen Entdecker den Arbeitsweg bestreiten kannst.
Wie bei allen anderen Betreuungsangeboten solltest Du Dir auch hier vorher ein Bild von der KiTa machen und Dich davon überzeugen, dass Dein Kind dort gut aufgehoben ist. Falls Dir etwas nicht gefällt oder Du planst, in nächster Zeit den Arbeitsgeber/die Universität zu wechseln, ist es besser, Du entscheidest Dich von Anfang an für eine andere KiTa.
Nanny oder Kindermädchen
Eine Nanny beziehungsweise ein Kindermädchen – natürlich kann das auch ein Mann sein :) – kümmert sich sowohl um die Betreuung Deines kleinen Entdeckers als auch um den Haushalt . Und da siehst Du schon den größten Unterschied zu der KiTa und Tagesmutter: Dein Kind wird von der Nanny bei Dir zuhause betreut und ist in der Regel als Voll- oder Teilzeitkraft in eurer Familie angestellt. Oft wohnt das Kindermädchen ganz in der Nähe oder sogar in einer eigenen Wohnung innerhalb des Hauses – je nachdem, in welchem Umfang ihr die Betreuung benötigt. Davon hängt auch ab, welche Aufgaben die Nanny übernimmt. Das könnt ihr im Arbeitsvertrag genau definieren und zum Beispiel festhalten, dass sie sich um die Abholungen aus der KiTa kümmert, um das Kochen und die Freizeitgestaltung.
Ab wann Du ein Kindermädchen hinzuziehst, ist vollkommen Dir überlassen. Manche Familien nutzen die Unterstützung während des Wochenbetts – insbesondere, wenn es schon ältere Geschwisterchen gibt, die betreut werden müssen. Hier kann die Nanny Dir unter die Arme greifen und Du kannst die erste Zeit mit Deinem Baby genießen. Egal, wann das Kindermädchen ins Leben Deines kleinen Entdeckers tritt, oftmals wird sie durch die intensive Betreuung schnell zu einer nahen Bezugsperson .
Solltest Du eine Nanny als Alternative zur KiTa wählen, ist es wichtig, dass Dein kleiner Entdecker dennoch Kontakt zu Gleichaltrigen hat. Vielleicht gibt es ja eine Spielgruppe bei Dir in der Nähe oder ihr habt schon Freundschaften zu anderen Eltern und ihren Kindern geknüpft.
Babysitter
Der Babysitter ist perfekt für die stundenweise Betreuung Deines Kindes, wenn Du mal wieder einen schönen Abend mit Deinem Partner/Deiner Partnerin, einen Kinobesuch mit Deiner besten Freundin oder einfach mal kurz Zeit für Dich brauchst. Du besprichst vorher mit dem Babysitter, wann sie oder er kommen soll und wie lange Du Dir die Betreuung wünschst. Oft reicht es, wenn Du Dich ein paar Tage vorher anmeldest oder aber ihr legt regelmäßige Termine fest, was die Planung für euch beide erleichtert.
Für den Zeitpunkt , wann Du Deinen kleinen Entdecker das erste Mal in die Hände eines Babysitters geben kannst, gibt es keine feste Regel. Ein Faktor, der dabei sicherlich eine große Rolle spielt, ist der Babysitter selbst. Denn es muss nicht immer eine fremde Person diese Aufgabe übernehmen. Auch die Großeltern , andere Familienangehörige und Freunde übernehmen das Aufpassen bestimmt hin und wieder gerne. Hier ist der Vorteil, dass Dein Kind bereits Vertrauen zu der Person hat, und die erste Trennung von Dir oftmals leichter verkraftet. Ein paar Stunden bei Oma oder Opa sind also ein guter Test, bevor Du einen fremden Babysitter engagierst.
Au-pairs
Au-pairs sind junge Erwachsene, die aus dem Ausland kommen und meistens für ein Jahr eine Art „ Familienmitglied auf Zeit" werden. Während Deine Familie Kost und Logis zur Verfügung stellt, kümmert sich das Au-pair um die Betreuung Deines kleinen Entdeckers und um leichte Alltagsaufgaben. Die Arbeitszeit darf dabei täglich nicht mehr als sechs Stunden in Anspruch nehmen.
Dadurch, dass sie oder er viel Zeit mit Deinem Kind verbringt, ist die Betreuung sehr familiennah und es entsteht ein enges Vertrauensverhältnis . Und ein Au-pair bringt noch weitere Vorteile: Die Betreuungszeiten sind ganz an euren Familienalltag angepasst. Falls Du mal spontan wegmusst, ist immer eine Vertrauensperson vor Ort, die auf Deinen kleinen Entdecker aufpassen kann, ohne dass Du bangen musst, ob der Babysitter Zeit hat. Zudem lernt Dein Kind sehr früh eine neue Kultur kennen und kann eventuell auch schon eine neue Sprache lernen.
Gerade die Anfangszeit kann mit Heimweh und Verständigungsprobleme ein bisschen holprig sein. Gebt einander Zeit und redet offen miteinander (zur Not mit Händen und Füßen :)). Nach der Eingewöhnung seid ihr bestimmt eine tolle Bereicherung füreinander, sodass der Abschied umso schwerer fällt.
Leihoma und Leihopa
Leihomas und -opas können eine wunderbare Bereicherung für Deine Familie sein. Denn manchmal geht das Schicksal seinen eigenen Weg und die eigenen Eltern sind bereits verstorben oder wohnen weit weg. Mit einer Leihoma/einem Leihopa kann Dein kleiner Entdecker trotzdem von der liebevollen Zuwendung und dem generationsübergreifenden Austausch profitieren. Und auch für die Senioren selbst ist der "Job" oft eine wahre Herzensangelegenheit: Meistens haben sie selbst keine eigenen Enkel und genießen es, ehrenamtlich Zeit mit Deiner Familie zu verbringen und hier Anschluss zu finden.
Dabei soll die Leihoma/der Leihopa kein Babysitter-Ersatz sein, sondern eher eine Vertrauens- und Bezugsperson für Dein Kind, die euch mit Fürsorge im Alltag unterstützt. Wie mit "echten" Großeltern können das ein gemeinsamer Ausflug , Backen oder einfach ein schönes Gespräch sein. Was genau zu den Aufgaben zählt, könnt ihr vorab besprechen und nach ein paar Treffen auch immer wieder neu festlegen. Oftmals entstehen durch diese besondere Art der Betreuung tiefe Freundschaften, und die gemeinsame Zeit ist ein großer Gewinn für beide Seiten.
Es gibt wirklich viele Betreuungsformen und alle haben ihre Vor- und Nachteile. Du wirst wissen, was am besten in euren Familienalltag passt und was gut für Deinen kleinen Entdecker ist. Wir wünschen Dir viel Erfolg beim Finden eines Betreuungsplatzes!