Folsäure in der Schwangerschaft

Warum Folsäure in der Schwangerschaft so wichtig ist

Alles Wissenswerte zur Bedeutung des Vitamins für Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch

Die meisten Vitamine werden bei gesunder und ausgewogener Ernährung bereits ausreichend aufgenommen, auch während der Schwangerschaft. Anders ist das bei Folsäure! Folsäure gehört zu jenen Vitaminen, bei denen der schwangerschaftsbedingt erhöhte Bedarf nicht ausschließlich über die Nahrung gedeckt werden kann. In diesem Artikel erfährst Du, warum die Einnahme von Folsäurepräparaten während der Schwangerschaft so wichtig ist, wieviel Folsäure Du zu Dir nehmen solltest und warum Du schon bei bestehendem Kinderwunsch damit beginnen solltest.

Was ist Folsäure?

Folsäure gehört zur Gruppe der B-Vitamine und ist auch unter dem Namen Vitamin B9 bekannt. Die Bezeichnung Folsäure leitet sich vom lateinischen folium, dt. ‚Blatt‘ ab, da das Vitamin vermehrt in grünen Pflanzenblättern vorkommt. Obwohl Folsäure für zahlreiche menschliche Stoffwechselprozesse essenziell ist, kann sie vom Körper nicht selbst gebildet werden, sondern muss über die Nahrung aufgenommen werden. Bei unausgewogener Ernährung kann daher ein Mangel entstehen, der sich in Form von andauernder Müdigkeit, Schwächegefühl, Reizbarkeit, Appetitlosigkeit, Durchfall und depressiven Verstimmungen äußert.

Was ist der Unterschied zu Folat?

Oftmals hört man im Zusammenhang mit Folsäure auch den Begriff Folat. Genau genommen bezeichnet Folsäure nämlich nur die synthetische, industriell hergestellte Variante des Vitamins, wie man sie in Form von Nahrungsergänzungspräparaten kaufen kann. Folat stellt hingegen die natürlich vorkommende Form dar, die beispielsweise in grünem Blattgemüse enthalten ist. Die synthetische Folsäure kann vom Körper nicht direkt verwertet werden, sondern wird dort zunächst in das biologisch aktive Folat umgewandelt.

Warum ist Folsäure während der Schwangerschaft wichtig?

Unabhängig von einer Schwangerschaft ist Folat bei jedem Menschen an verschiedenen Stoffwechselvorgängen beteiligt und daher bedeutsam für die Zellteilungs- und Wachstumsprozesse des Körpers. Eine ausreichende Folatversorgung ist somit unter anderem für die Blutbildung relevant, da sich die blutbildenden Zellen des Knochenmarks häufig teilen. Wenn Du schwanger bist, erhöht sich Dein Folatbedarf, da Dein Baby heranwachsen und ausreichend versorgt werden muss. Das Vitamin ist dabei insbesondere für die Schließung des Neuralrohrs Deines Ungeborenen wichtig. Beim Neuralrohr handelt es sich um die embryonale Anlage des zentralen Nervensystems, aus deren unteren Abschnitt sich Rückenmark und Wirbelsäule entwickeln. Besteht in den ersten Wochen der Schwangerschaft ein Folatmangel, so steigt das Risiko, dass Dein Kind mit einem Neuralrohrdefekt (med. Spina bifida, bekannt als offener Rücken), geboren wird. Auch das Risiko einer fehlenden Hirnanlage (med. Anenzephalie), eines Herzfehlers und einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte kann bei Deinem Baby erhöht sein, wenn Du unter Vitamin-B9-Mangel leidest. Diese Risiken kannst Du nach aktuellem wissenschaftlichen Stand bei rechtzeitiger und ausreichender Einnahme von Folsäurepräparaten um mehr als 70 Prozent reduzieren.

Wie viel Folsäure sollte ich in der Schwangerschaft zu mir nehmen?

Am besten besprichst Du mit Deiner Ärztin/Deinem Arzt, wie die optimale Dosierung für Dich aussieht. Sie/er kann am besten einschätzen, wie viel Mikrogramm Folsäure Du zuführen solltest. Der reguläre Tagesbedarf eines Erwachsenen liegt bei 400 Mikrogramm am Tag und wird bei ausgewogener Ernährung über die Nahrung gedeckt. Für Schwangere im ersten Trimester empfehlen die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und das Bundesinstitut für Risikobewertung weitere 400 Mikrogramm Folsäure pro Tag in Form eines Nahrungsergänzungsmittels. Da die Organbildung mit dem ersten Schwangerschaftsdrittel abgeschlossen ist, ist der Folsäurebedarf im zweiten und dritten Trimester geringer. Ob es für Dich sinnvoll ist, weiterhin Folsäurepräparate einzunehmen, kann Dir Deine Ärztin/Dein Arzt sagen.

Wie decke ich meinen Folsäurebedarf?

Zum einen kannst Du auf eine folatreiche Ernährung achten. Gute Lieferanten des Vitamins sind zum Beispiel grünes Blattgemüse wie Spinat oder Grünkohl, Vollkornprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte. Da Folat jedoch stark licht- und hitzeempfindlich und noch dazu wasserlöslich ist, solltest Du die entsprechenden Lebensmittel frisch kaufen, schnell verarbeiten und schonend garen oder roh verzehren. Allerdings kann die für Schwangere empfohlene Folatdosis nicht ausschließlich über die Nahrung aufgenommen werden. Um sicherzustellen, dass Schwangere ausreichend mit dem Vitamin versorgt sind, empfehlen Experten daher, zusätzlich Folsäurepräparate einzunehmen. Sie sind in Form von Tabletten, Kapseln, Brausetabletten oder Dragees rezeptfrei in der Apotheke oder Drogerie erhältlich.

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Sollte ich bereits bei Kinderwunsch Folsäure einnehmen?

Diese Frage lässt sich mit einem klaren „Ja!“ beantworten. Bis der Körper den benötigen Folsäurespiegel aufgebaut hat, dauert es mehrere Wochen. Das Neuralrohr des Kindes schließt sich jedoch bereits um den 28. Tag der Schwangerschaft, sodass eine ausreichende Versorgung mit dem Vitamin zu diesem Zeitpunkt bereits gegeben sein sollte. Viele Frauen wissen in den ersten Wochen nach der Befruchtung noch gar nicht, dass sie schwanger sind. Wenn Du also erst nach positivem Schwangerschaftstest mit der Folsäureeinnahme beginnst, kann das unter Umständen zu spät sein. Experten empfehlen deshalb, schon bei bestehendem Kinderwunsch mit der Einnahme von Folsäurepräparaten anzufangen, idealerweise vier Wochen vor Eintritt der Schwangerschaft.

Sollte ich auch nach der Schwangerschaft Folsäure einnehmen?

Unser Frauenarzt Christian empfiehlt die Einnahme von Folsäurepräparaten während der gesamten Schwangerschaft, um eine optimale kognitive Entwicklung des Kindes zu fördern. Aber auch in der Stillzeit besteht erhöhter Folatbedarf, da das Vitamin für die Zellteilung und somit für ein gesundes Wachstum Deines Babys benötigt wird. Am besten lässt Du Dich bezüglich der richtigen Dosis während des Stillens und der Einnahmedauer von Deiner Ärztin/Deinem Arzt beraten.

Wenn Du nun noch auf der Suche nach weiteren Infos zum Thema bist, dann schau Dir doch mal unser YouTube-Video an. Dort erklärt Dir unser LILLYDOO Gynäkologe Christian, welche Nahrungsergänzungsmittel für Mama und ihr Ungeborenes sonst noch sinnvoll sein können:

Wir hoffen, wir konnten den Dschungel der Nahrungsergänzungsmittel für Dich etwas lichten und wünschen Dir eine gesunde Schwangerschaft!

Häufig gestellte Fragen

Folsäure ist auch unter dem Namen Vitamin B9 bekannt und ist die synthetisch hergestellte Variante des Vitamins Folat. Obwohl sie an zahlreichen menschliche Stoffwechselprozesse beteiligt ist, kann Folsäure vom Körper nicht selbst gebildet werden, sondern muss über die Nahrung aufgenommen werden. Folsäure kann in Form von Nahrungsergänzungsmitteln aufgenommen werden.

Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure bzw. mit Folat ist in der Schwangerschaft besonders wichtig, damit das heranwachsende Baby ausreichend mit dem B-Vitamin versorgt wird. Folsäure ist an vielen menschlichen Stoffwechselprozessen beteiligt und insbesondere für die Schließung des Neuralrohrs des Ungeborenen wichtig.

Der Folsäurebedarf für Schwangere im ersten Trimester liegt bei etwa 800 Mikrogramm pro Tag. Da eine folatreiche Ernährung den Bedarf allein nicht decken kann, empfehlen Experten die Einnahme zusätzlicher Folsäurepräparate. Im zweiten und dritten Trimester ist der Folsäurebedarf geringer – sprich am besten mit Deiner Ärztin/Deinem Arzt zur optimalen Dosierung.

Beginne mit der Einnahme von Folsäure am besten schon mit bestehemdem Kinderwunsch, idealerweise vier Wochen vor der Befruchtung, denn: Bis Dein Körper den benötigen Folsäurespiegel aufgebaut hat, dauert es mehrere Wochen. Für die Entwicklung Deines Kindes ist ausreichend Folsäure aber gerade in den ersten Wochen, in denen viele Frauen noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind, essenziell.

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